
«Ganz klar: nach oben!»
Auf die Frage, was Steffi Schmidt täglich motiviert, kommt die Antwort ohne Zögern: «Ich möchte, dass unsere Kunden sich darauf verlassen können, immer und jederzeit einwandfreie Produkte zu bekommen. Wir alle brauchen das Spital mindestens einmal im Leben – und dann will man einfach einwandfreie Produkte haben. Haben wir selber oder unsere Lieben einen Unfall, müssen vielleicht operiert werden, dann will man sicher sein, dass die Produkte sicher sind. Wenn es um die Gesundheit geht, möchte man schliesslich nur das Beste.»
Von Normen und Vorschriften
Damit die Kunden auch nur das Beste bekommen – sprich einwandfreie Medizinprodukte, die sämtliche Normen erfüllen –, hat Steffi als Leiterin der beiden Bereiche Qualitätsmanagement (QM) und Regulatory Affairs (RA) alle Hände voll zu tun. Zusammen mit ihrem Team sorgt sie dafür, dass sowohl sämtliche Zulieferprodukte als auch alle Produkte und Sets, die das Unternehmen verlassen, die Normen des Medizinproduktegesetzes erfüllen.
Einerseits müssen die strengen Vorschriften des Medizinproduktegesetzes umgesetzt, andererseits das ISO-Zertifikat aufrechterhalten werden. «Ich bin mit meinem Team dafür zuständig, dass die Zertifikate stets ihre Gültigkeit behalten. Ich revidiere Dokumente und führe Schulungen durch. Auch mache ich Prüfungen und Kontrollen von Lager, Produktion und Produkten, betreue Behörden und Audits von externen Stellen, die uns regelmässig kontrollieren.»
Dass Steffi heute im Glarnerland akribisch Medizinprodukte unter die Lupe nimmt, stand eigentlich so gar nicht auf ihrem Lebensplan. Sie wollte immer zur Polizei, ist dann aber «in der Schweiz hängengeblieben», wie sie lachend sagt. So weit weg vom ursprünglichen Traumberuf ist sie heute trotzdem nicht: Auch hier muss sie Gesetze durchsetzen sowie für Recht und Ordnung sorgen.
Individuelle Kundenwünsche
Promedical hat die richtige Grösse, um im Detail auf spezifische Kundenwünsche eingehen zu können. «Verkaufen wir ein Set mit Medizinprodukten, dann dürfen da laut Gesetz nur Medizinprodukte drin sein. Möchte nun ein Kunde noch einen anderen Artikel drin haben, weil es in seinen Workflow reinpasst, dann suchen wir gemeinsam nach einer Lösung, die für alle beteiligten Parteien tragbar ist. Natürlich müssen wir immer prüfen, ob sich Kundenwünsche mit der rechtlichen Seite vereinbaren lassen. Doch wir versuchen, alles möglich zu machen.»
Kraftakt zum Auftakt
Seit 2017 ist Steffi für Promedical tätig. Gleich zu Beginn hatte sie eine grosse Herausforderung zu meistern: «Wir sind nach ISO 13485 zertifiziert und es galt, eine neue Zertifizierung gemäss der neuen Norm-Version zu erhalten.» Steffi hat in Deutschland Hygienetechnik studiert, bei ihrem Bachelor-Studium im Pharmazie-, Medizin- und Lebensmittelbereich waren Qualitätsmanagement und Regulatory Affairs zwar grosse Themen, aber so richtig in die Tiefe ist sie erst im Glarnerland gegangen. Steffi hat sich gewissenhaft mit der Materie auseinandergesetzt – und das mit der Zertifizierung klappte reibungslos. «Ein wichtiger Meilenstein für uns», freut sich Steffi noch heute.
Rennen als Ausgleich
Wer Steffi kennt, weiss: Wenn sie etwas anpackt, dann macht sie es richtig. Nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im Sport. Auspowern kann sie sich voll und ganz beim Trail Running – also beim Laufen im Gelände und abseits aller asphaltierten Strassen. Bis zu einem Unfall 2019 hat sie diese Sportart sowie Ultra Running mit grossem Erfolg betrieben. «Naja, unter die ersten drei hat es eigentlich immer gereicht», sagt sie bescheiden. Und sonst? Steffi wandert leidenschaftlich gerne, fährt Mountainbike oder Rennvelo. Dafür ist der Kanton Glarus natürlich ideal. «Wenn ich vor dem Haus stehe, geht es überall steil in die Höhe und ich sehe all die Möglichkeiten, die sich mir bieten. Und ich will nach oben!», lacht sie.
Viel Liebe zum Glarnerland
Zusammen mit ihrem Mann hat sich Steffi vor gut einem Jahr ein Haus im Glarner Hinterland gekauft. «Man sagt ja immer, die Glarner seien ein verschlossenes Bergvölkchen und etwas speziell, aber wir wurden sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen», freut sich die gebürtige Deutsche. Das kann auch daran liegen, dass Steffi und ihr Partner sich voll mit ihrer neuen Heimatgemeinde identifizieren – sie sind der Feuerwehr und dem Verein für Pilzkunde Glarnerland beigetreten. «Einige Mitglieder haben ein absolut faszinierendes Wissen über Pilze. Man kann so viel von ihnen lernen, echt cool!» Aber nicht nur punkto Haus und Pilze ist Steffi eine echte Glarnerin geworden. «Ich liebe Ziger – könnte gleich ein ganzes Stöckli aufs Mal verputzen», lacht sie. Na dann, Integration gelungen, würden wir sagen.